Wenn man die “Jean-Michel Biskuitroulade“ mit dem Ohrenmesser von Bosch anschneidet, kommt die berühmte Krone von Jean-Michel Basquiat aus Himbeermarmelade zum Vorschein. Der “Boschknödel“ ist ein rötlicher Dudelsack, ein Zitat aus der “musikalischen Hölle“, die den rechten Flügel des Triptychons “Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch bildet. Der Dudelsack steht hier für die Verwandlung von sexueller Begierde in ein bewusst gewolltes Trieberlebnis, das Stillen von Heißhunger auf Süßes.
Oder ist er einfach nur ein MacGuffin aus dem Film “9½ Wochen“? Boschs Vorname Hieronymus hat Jimmy Zurek zu seiner Version von Mousse au Chocolat inspiriert. Das Mousse füllt den eiförmigen Hohlraum einer Baum-Mensch-Gestalt, ebenfalls ein Zitat aus dem rechten Triptychon-Flügel. So wie in Zureks Geschichte, geht es auch in der gängigen kunsthistorischen Deutung des Ei-Körpers um die Anspielung auf die Gefräßigkeit des Menschen. In der Hölle von Hieronymus Bosch werden die Kardinalsünden bestraft. Jimmy Zurek stellt sich die Frage, ob die Kardinalschnitte eine Kardinalsünde darstellt und geht mit der “Basquiatroulade“ auf Nummer sicher. Wenn man “Bosch“ und “Garten“ der Lüste googelt, schlägt Google bei der Eingabe als Erstes “Gartengeräte“ vor, aber ein Küchen- oder Ohrenmesser von Bosch spuckt die Suchmaschine nicht aus.