TEXT ZUR SERIE: PROSCIUTTO COURAGE

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In der Serie „Prosciutto Courage – Alte Schinken/Neue Schinken“ beziehe ich mich mit meinen luftgetrockneten Schinkenkopf-Porträts auf die Porträts jener Gesandten, die den Westfälischen Frieden verhandelt haben und die in Öl festgehalten, im Friedenssaal in Münster ausgestellt sind. Sowohl die dokumentierten Porträts der Friedensverhandlungen des Dreißigjährigen Krieges an sich, als auch das Thema der daraus resultierenden Neuordnung Europas habe ich in meiner Neuinterpretation in die Gegenwart transferiert. Die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in Europa manifestieren sich ich in den schaurigen und zugleich humoristischen Prosciutto-Gesichtern. Ich beziehe mich außerdem auf Brechts Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ und auf den Schelmenroman “Simplicius Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Figuren aus beiden Werken werden zu Protagonisten meiner Gemäldeserie mit zum Teil neuen Namen, da ich die aktuellen Profiteure des Krieges im chaotischen Europa von Heute karikiere. Unsichere Zeiten lösen Unbehagen aus, so auch meine gemalten Fratzen aus gereiftem Fleisch, dessen Fettmaserungen die Gesichtszüge bestimmen.

Die Gemäldeserie PROSCIUTTO COURAGE ist Bestandteil der privaten Kunstsammlung von Alois Köhrer.